Deutsche Rentenversicherung

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Forschungspreisträger 2017: Dr. Moritz Hess

„Preferred and Exptected Retirement Age in Germany and Europe.“

Laudatio

Auszug aus der Laudatio von Alexander Gunkel zur Preisverleihung auf der Bundesvertreterversammlung am 07.12.20217 in Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Beirat des Forschungsnetzwerkes Alterssicherung und der Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung Bund vergeben nun bereits zum siebzehnten Mal den Preis des FNA für herausragende wissenschaftliche Arbeiten. Ziel des Preises ist es, die Wissensbasis im Bereich der Alterssicherungsforschung durch die Förderung und Unterstützung junger Wissenschaftlicher, die sich diesem Thema widmen, zu erweitern. Es freut mich daher sehr, Dr. Moritz Heß – einen dieser jungen Wissenschaftler – und seine hervorragende Dissertation mit dem Titel „Preferred and Exptected Retirement Age in Germany and Europe.“ mit dem FNA-Preis 2017 im Rahmen unserer heutigen Veranstaltung auszuzeichnen.
Moritz Heß studierte Soziologie, Psychologie und Gerontologie an den Universitäten in Mannheim, Berlin und Amsterdam, bevor er nach Mannheim zurückkehrte und dort promovierte. Seine abschließende Disputation legte er erfolgreich am 13. Oktober 2016 ab. Auf seinem Promotionsweg wurde er dabei von den renommierten Experten im Bereich der soziologischen Lebenslaufforschung Prof. Dr. Bernhard Ebbinghaus, Prof. Dr. Dirk Hofäcker sowie Prof. Dr. Katja Möhring von den Universitäten Mannheim und Duisburg-Essen begleitet. Mittlerweile hat Moritz Heß nun eine neue wissenschaftliche Heimat gefunden und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gerontologie an der Technischen Universität Dortmund tätig.
Moritz Heß stellt sich in seiner kumulativ angelegten Dissertation zwei zentrale übergeordnete Forschungsfragen: Zum einen, wie wirken sich Veränderungen auf wohlfahrtsstaatlicher und betrieblicher Ebene auf das präferierte sowie realistisch-erwartete Renteneintrittsalter der Bevölkerung 50+ aus? Und zum anderen, ist dies vergleichbar für verschiedene soziale Gruppen, z.B. im Vergleich zwischen Höher- und Geringqualifizierten? Seine Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass Altersübergangsnormen eine zentrale Rolle beim Austritt aus dem Erwerbsleben spielen. Sie zeigen, dass ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen keine homogene Gruppe bezüglich ihrer Erwartungen und Präferenzen, wann sie glauben in Rente zu gehen bzw. wann sie in Renten gehen wollen, sind.
Moritz Heß leistet mit seiner Dissertation einen substanziellen Beitrag zu einer aktuellen sozialpolitischen Debatte, und zwar, ob der Paradigmenwechsel in der Alterssicherungspolitik hin zu einem längeren Erwerbsleben in der Bevölkerung verinnerlicht wird. Er argumentiert schlüssig, dass Analysen des erwarteten wie auch präferierten Renteneintrittsalter unerlässlich sind, um möglichst zeitnah Erfolg und Misserfolg von Rentenreformen besser abschätzen zu können. So liefert Moritz Heß einen aufklärenden Beitrag und ermöglicht sozialpolitischen Akteuren eine gesicherte Grundlage mögliche negative Konsequenzen frühzeitig zu diskutieren.
Nun möchte ich aber Herrn Heß selbst das Wort übergeben und nicht weiter zu viel verraten. Freuen Sie sich mit mir auf einen sicherlich spannenden Einblick in seine Dissertationsergebnisse.