Deutsche Rentenversicherung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Wir möchten gerne unsere Webseite verbessern und dafür anonyme Nutzungsstatistiken erheben. Dürfen wir dazu vorübergehend ein Statistik-Cookie setzen? Hierbei wird zu keiner Zeit Ihre Nutzung unserer Webseite mit persönlichen Daten in Verbindung gebracht.
Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Auf dieser Seite ist auch jederzeit der Widerruf Ihrer Einwilligung möglich.

OK

Zum Thema

Nach zwei Jahren digitalen Austauschs fand das Graduiertenkolloquium im Jahr 2023 wieder in Präsenz statt. Begrüßt wurden die Teilnehmer:innen von Dr. Reinhold Thiede (DRV Bund), dem für Forschung und Entwicklung in der DRV Bund zuständigen Abteilungsleiter, der dem FNA seit vielen Jahren als Wissenschaftler und Alterssicherungsexperte zur Seite stand.

Die erste Session „Altersvorsorgeverhalten und -wissen“ eröffnete Prof. Dr. Carmela Aprea (Universität Mannheim mit Sebastian Becker (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), der über sein Dissertationsthema „private Altersvorsorge in Anbetracht nicht rationaler Erwartungen und die Effekte von Rentenreformen hinsichtlich des Renteneintrittsalters“ sprach. Danach berichtete Ronja Baginski (Universität Mannheim) von ihrer Entwicklung und Validierung eines Tests zum Systemverständnis der Alterssicherung und damit zusammenhängenden Vorsorgeentscheidungen. Die zweite, von Dr. Johannes Geyer (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) moderierte Session, widmete sich dem Thema „Renteneintritt und Zugangssteuerung“.  Stella Martin und Kevin Stabenow (beide Universität Münster) referierten über die Ergebnisse ihrer Szenarienanalyse zur Optimierung von Renteneintritten in Relation zur gegebenen Lebenserwartung. Im Anschluss sprach Patrick Sturm (Universität Würzburg) über die Effekte der 1999 abgeschafften Frühverrentungsmöglichkeit für Frauen auf die Koordination des Renteneintritts von Ehepaaren. Die letzte Session „Soziale Faktoren und Ungleichheit im Alter“ des ersten Tages leitete Prof. Dr. Claudia Vogel (Hochschule Neubrandenburg). In dem Vortrag von Cornelia Thierbach (Technische Universität Berlin) wurden Schnittstellenprobleme zwischen verschiedenen Intuitionen und Rechtskreisen bei der Arbeitsmarkt(re)integration von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen besprochen. Daraufhin stellte Dr. Luise Geithner (Universität zu Köln) die Ergebnisse ihrer Studie zur sozialen Position und Lebensstilen von hochaltrigen Menschen dar. Zum Ausklang des ersten Tages lud das FNA die Teilnehmer des Graduiertenkolloquiums zu einer Geländeführung mit anschließendem Essen und viel Zeit zum Netzwerken im Biergarten der UFA-Fabrik ein.

 

Der nächste Tagungstag begann mit der von Prof. Dr. Stamatia Devetzi (Hochschule Fulda) moderierten Session „Versicherungs- und Beitragspflicht“. Im ersten Vortrag beschäftigte sich Fabian Thiele (Universität Freiburg) mit dem Paradigmenwechsel für das System der Rentenversicherung, den Opt-Out-Lösungen für Selbstständige mit sich bringen würden. Danach führte Nora Nauta (Universität zu Köln) ihre Arbeit zu insolvenzschutzrechtlichen Normen des Betriebsrentenrechts und der Insolvenzabsicherung von Pensionskassen aus. Um „Demographischen Wandel und Regionale Differenz“ ging es in der anschließenden von Prof. Dr. Hofäcker (Universität Duisburg-Essen) geleiteten Session. Iris Wittl (Universität Eichstätt-Ingolstadt) begann mit einem Vorschlag für ein hybrides Modell der Alterssicherung, welches einkommensabhängige, steuerfinanzierte Grundleistungen systematisch in das bestehende System integriert. Danach analysierte Björn Seitz (Universität Duisburg-Essen) aus vergleichender Perspektive regionale Unterschiede bei der Rückkehrhäufigkeit von Arbeitslosen ins Erwerbsleben und damit zusammenhängenden späteren Rentenhöhen. Die Moderation der letzten Session der Tagung hatte Prof. Dr. Tobias Wiß (Universität Linz) inne. Thomas Mayer (Universität Linz) thematisierte in seinem Vortrag aus einer ländervergleichenden Perspektive heraus die demokratische Legitimität kapitalgedeckter, betrieblicher Altersversorgung in Europa. Das Kolloquium schloss Lisa Damminger (Universität Bremen) mit ihrer Forschung zur Rolle der Gemeinnützigen Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten (Gagfah) als Wertevermittlungsinstanz vor dem Hintergrund von sozialer Sicherung als normativer Leitidee des Wohlfahrtsstaates und deren zeitgeschichtlichen Infragestellungen. Die Verabschiedung und Zusammenfassung übernahm Dr. Stephan Fasshauer. Er betonte die breite Interdisziplinarität und thematische Vielfalt der Beiträge sowie den großen Stellenwert, welchen die Nachwuchsförderung für das FNA und die Alterssicherungsforschung einnimmt.