Deutsche Rentenversicherung

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Historikertagung "Die Rentenversicherung in der Zeit des Nationalsozialismus"

Die Deutsche Rentenversicherung Bund präsentierte auf der FNA-Tagung am 23. Mai 2018 erstmals Forschungsergebnisse über die Rolle der Rentenversicherung in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit über 500.000 Euro hat das Forschungsnetzwerk Alterssicherung verschiedene historische Forschungsprojekte über mehrere Jahre hinweg gefördert. Nun wurden die neuen Befunde zur NS-Geschichte im Verbund mit weiteren einschlägigen Forschungsarbeiten u.a. aus dem Kontext der regionalen Rentenversicherungsträger auf der Historikertagung des FNA in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung eröffnete die Möglichkeit, gemeinsam im erweiterten Kreis der Rentenversicherung, ihrer Träger und ihrer Selbstverwaltung einen fachlich fundierten Einblick in die Rentenversicherung zur Zeit des Nationalsozialismus zu bekommen. Konkret widmete sich die Veranstaltung den folgenden Fragestellungen:

  • Wie hat sich die Rentenversicherung (RFA) an die Anforderungen des nationalsozialistischen Regimes angepasst? Prof. Dr. Erker (LMU München) und Prof. Dr. Hoffmann (Universität Potsdam) sind in ihrem Forschungsprojekt dieser Frage nachgegangen, und haben den organisatorischen Wandel und das bürokratische Handeln in Zeiten der gewaltigen geographischen Expansion der Angestelltenversicherung zwischen "NS-Wirtschaftsaufschwung" und Krieg untersucht.
  • Wie sah die konkrete medizinische und pflegerische Behandlung von Tuberkulosepatienten in Einrichtungen und Belegkliniken der gesetzlichen Rentenversicherung unter dem Einfluss der Naziherrschaft aus? Die Historiker Prof. Dr. Bernhard und PD Dr. Süß vom Zentrum für Zeithistorische Forschung (Potsdam) fragen aus einer medizin-, sozial- und politikgeschichtlichen Perspektive nach den Akteuren und Verantwortlichkeiten für Fälle von Patientenmord und loten deren Entscheidungsspielräume innerhalb des NS-Regimes aus.
  • Wie gestaltete sich die Asylierungspolitik zur Tuberkulosebekämpfung während des Nationalsozialismus in den Heilstätten und Krankenhäusern der ehemaligen Landesversicherungsanstalt (LVA) Oldenburg-Bremen? Diesen Aspekt nimmt eine Regionalstudie von Dr. Fleßner (Oldenburg) in den Blick.
  • Wie konnte es geschehen, dass Rentenansprüche von sog. „Reichsfeinden“ abgewiesen wurden und welche Rollen haben dabei die Träger der Rentenversicherung und die Versicherungsämter gespielt? Die Forschungsarbeit von Dr. Klimo (HU Berlin) beleuchtet diesbezügliche Konfliktsituationen und Aushandlungsprozesse in der Zeit des Nationalsozialismus.
  • Wie stellt sich der Umgang mit der NS-Geschichte aus der Sicht der Regionalträger der Rentenversicherung dar? Historische Quellen zur NS-Zeit sind bei den Regionalträgern sehr unterschiedlich zugänglich. Die Regionalträger Baden Württemberg (Wehner) und Berlin-Brandenburg (Dr. Wiethoff) stellen Aufarbeitungen eigener Untersuchungsquellen mit einem regionalspezifischen Blick auf die NS-Geschichte der Rentenversicherung vor.