Zum Projekt
Die Politik hat den Wandel hin zu einem Mehrsäulensystem mit einer stärkeren Rolle für private und betriebliche Vorsorge eingeleitet. Umso wichtiger wird es für die sozialpolitische Beurteilung von Entwicklungen in der Alterssicherung alle Säulen zu betrachten. Das Ziel des Alterssicherungsindex ist es, in regelmäßiger Form über die (gesamte) Altersvorsorge von Individuen im Erwerbsalter zu berichten. Dabei ist es zentral, dass der Index die Heterogenität in der Bevölkerung abbildet. Der Index hat zum Ziel, den Anteil der Personen zu schätzen, der dem Risiko ausgesetzt ist, den Lebensstandard im Ruhestand nicht halten zu können. Damit steht nicht primär nur die Altersarmut im Fokus, sondern die Frage, ob Personen mit dem Eintritt in den Ruhestand ihr Konsumniveau halten können. Dafür sind neben der Definition einer Zielersatzrate, also ab wann man davon sprechen kann, dass das Einkommen im Alter ausreicht, um das Konsumniveau zu halten, vor allem zwei Voraussetzungen nötig. Erstens, eine regelmäßig erneuerte Datenbasis des Altersvorsorgevermögens in der Bevölkerung, die neben den Ansprüchen an die gesetzliche Rentenversicherung das private Vorsorgevermögen und alle anderen Sicherungssysteme im Haushaltskontext beinhalten muss, und zweitens, ein Modell zur regelmäßigen Abschätzung der künftigen Alterseinkommen der Bevölkerung im Erwerbsalter. Im Gegensatz zu Studien, die sich einmalig auf bestimmte Aspekte der Einkommensentwicklung im Alter beziehen, erlaubt der Alterssicherungsindex eine regelmäßige Berichterstattung zu diesem Thema mit hohem Wiedererkennungswert. Der einmal entwickelte Index erlaubt es zeitnah neuere Daten aufzunehmen und politische Veränderungen abzubilden.