Zum Projekt
Frauen beziehen eine niedrigere Rente als Männer und haben ein höheres Risiko von Altersarmut betroffen zu sein. Der Unterschied in den Rentenansprüchen von Frauen und Männern wird vor allem mit den familienbedingten Erwerbsunterbrechungen in Zusammenhang gebracht. Diese führen oftmals zu Karrierebrüchen und dazu, dass Frauen einen geringeren Stundenlohn erwirtschaften, im geringeren Umfang erwerbstätig sind und insgesamt weniger Erwerbsjahre vorweisen als Männer.
Im Rahmen dieses Projekts wird die Frage untersucht, inwiefern Familienereignisse, insbesondere die Geburt von Kindern sowie eine Scheidung, die individuellen Rentenanwartschaften von Frauen (und Männern) in Frankreich und Deutschland beeinflussen. Darüber hinaus wird untersucht wie effektiv das jeweilige Rentensystemmögliche Nachteile aufgrund von Sorgearbeit ausgleicht. Als Datenbasis dienen die deutschen und französischen Rentenregister, die in diesem Projekt erstmalig für eine vergleichende Untersuchung verwendet werden. Methodisch verfolgt das Projekt einen deskriptiven Ansatz, indem es darlegt, wie die Anrechnung von Sorgetätigkeit den Gender Pension Gap (GPG) und den Motherhood Pension Gap (MPG) beeinflussen. Dabei wird auch untersucht, in welcher Weise sich Rentenanwartschaften auf Erwerbseinkommen, Kindererziehungszeiten und den Versorgungsausgleich zurückführen lassen, und wie die Muster nach Kinderzahl, Geburtskohorten und Land bzw. Region (Frankreich, Ost- und Westdeutschland) variieren. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zum Verständnis derAlterssicherung von Frauen im französisch-deutschen Vergleich.