Zum Projekt
Im Zuge des demografischen Wandels und dem altersbedingten Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge wächst der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere die gesetzliche Rentenversicherung. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren seitens der Politik eine Vielzahl von Reformvorschlägen unterbreitet wird, um Anreize für einen längeren Verbleib älterer Menschen im Erwerbsleben zu schaffen. Damit sollen dem Fachkräftemangel entgegengewirkt und die Sozialkassen, insbesondere auch die Rentenversicherung, entlastet werden. Ein Beispiel für ein solches Reformvorhaben ist die im Koalitionsvertrag geplante Aktivrente, die vorsieht, dass erwerbstätige Rentnerinnen und Rentner künftig bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen können. Die Standard-Methodik der Ex-Ante Evaluation von Politikmaßnahmen – die Mikrosimulation mit endogener Arbeitszeitentscheidung auf Basis des Discrete-Choice-Ansatzes – fokussiert sich bislang auf die erwerbsfähige Bevölkerung und ist somit nicht geeignet, um solche Reformvorhaben zu untersuchen, die sich auf die Erwerbsbevölkerung im Rentenalterbeziehen. Das geplante Forschungsvorhaben soll im Rahmen einer Machbarkeitsstudie prüfen, inwiefern die Standard-Methodik so weiterentwickelt werden kann, dass die Arbeitszeitentscheidung von Rentnerinnen und Rentnern realitätsnah abgebildet wird. Damit soll die Grundlage geschaffen werden für die Analyse von Reforminstrumenten, die Arbeitsanreize für die ältere Erwerbsbevölkerung setzen.