Zum Thema
Innerhalb des Systems der Alterssicherung wirken unterschiedliche Verteilungsprinzipien: Dies gilt besonders für die gesetzliche Rentenversicherung. Hier finden sich Elemente sozialer Umverteilung durch die Abstraktion vom individuellen Risiko und konkrete sozialpolitisch gestaltete Leistungen, die nicht auf individuellen Beitragszahlungen basieren. Dennoch ist das an lohnbezogener Beitragshöhe sowie beitragsbezogener Rentenhöhe ausgerichtete Äquivalenzprinzip dominant. Die entscheidende Frage, wie das Mischungsverhältnis zwischen Äquivalenzprinzip und sozialem Ausgleich ausgestaltet sein sollte, um gesellschaftlichen Zusammenhalt, Akzeptanz und soziale Sicherheit optimal zu stärken, muss immer wieder neu ausgehandelt und bewertet werden. Deshalb steht diese Frage auch im Zentrum der Jahrestagung: Was macht die Sozialversicherung „sozial“, wie viel Beitragsäquivalenz braucht das System und wie korrespondiert das mit dem übergeordneten Ziel der Lebensstandardsicherung? Die Tagung möchte zur Klärung beitragen, indem Umverteilungsmechanismen und -wirkungen sowohl konzeptionell als auch in der konkreten Ausgestaltung in den Blick genommen und diskutiert werden.